Digitalisierung zum Anfassen – ein Rückblick auf die Mitteldeutsche Handwerksmesse in Leipzig

Von Tradition zu Innovation: Welche Wege geht die Digitalisierung im Handwerk in absehbarer Zukunft? Dieser Frage näherte sich das Mittelstand-Digital Zentrum Leipzig-Halle am vergangenen Freitag, dem 16.02.2024, im Rahmen der Mitteldeutschen Handwerksmesse in Leipzig.

Das Angebot des Zentrums stand dabei ganz unter dem Motto: Digitalisierung zum Anfassen zu präsentieren und neueste Technologien erlebbar zu machen. Verschiedene Demonstratoren luden rund um den Stand zum Bestaunen und Ausprobieren ein. So konnten die Messebesucher mit Hilfe entsprechender Brillen in den Kosmos der Virtual Reality (VR) eintauchen und dort fremde Welten entdecken oder ganz „real“, Stein um Stein, Gebäude errichten. Komplettiert wurde diese Erfahrung durch einen Impulsvortrag zum Thema „Virtuelle Welten, reale Chancen“, in dem das Innovationspotential und die Einsatzgebiete dieser Technologie näher beleuchtet wurden.  Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, dem 3D-Drucker bei der Arbeit und einem Produkt beim Entstehen zuzuschauen. Theoretischen Input erhielten die Messebesucher ergänzend dazu im Vortrag „Anwendungsfälle für den industriellen und nicht industriellen 3D-Druck“ von Oliver Wagner (Rapidobject GmbH). Über die Gespräche zu Funktionsweisen und Einsatzgebieten des 3D-Drucks hinaus ergab sich ein reger Austausch zu den Chancen und Vorzügen sowie Herausforderungen des Einsatzes von 3D-Druck und VR in der Produktion bzw. Produktpräsentation von Unternehmen.

Als weiteres Highlight am Stand des Mittelstand-Digital Zentrums Leipzig-Halle entpuppten sich die fußballspielenden Roboter des Projektpartners der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, die sich per Controller mit Ball in Richtung Tor steuern ließen und dabei insbesondere das Interesse der „kleinen Handwerker von morgen“ auf sich zogen. Passend dazu wurde sich auf der Bühne in einem Vortrag dem Themengebiet der Robotik genähert und konkret der Frage „Wie bringe ich einem Roboter das Fußballspielen bei?“ nachgegangen. Insgesamt war das Interesse groß und der Stand des Mittelstand-Digital Zentrums Leipzig-Halle zu allen Zeiten gut besucht. Gerade das Ausprobieren der verschiedenen Angebote zog viele Interessierte an und mündete in Gesprächen rund um die Funktionsweisen, Einsatzgebiete und Potentiale der präsentierten Technologien.

Parallel zum klassischen Messegeschehen lud das Zentrum Leipzig-Halle seine Multiplikatoren hinter den Kulissen zu einer Netzwerkveranstaltung ein. Dort erwartete die Teilnehmenden praxisnaher Input zum Thema Employer Branding und Antworten auf die Frage, wie Unternehmen ihre Marke mit Hilfe von Sozialen Netzwerken und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zukünftig weiter stärken können. Außerdem standen Informationen zu aktuellen Entwicklungen rund um die Themen IT-Sicherheit und e-Rechnung auf dem Programm. Abgerundet wurde das Angebot durch einen Impulsvortrag zum Thema Barrierefreiheit und dessen Relevanz für Unternehmen. Im Rahmen des Netzwerktreffens ergab sich über den Input des Zentrums hinaus ein Raum für Vernetzung und Gedankenaustausch. In zahlreichen Gesprächen wurden Synergien und Potentiale sowie Themen und Handlungsfelder identifiziert, bei denen das Zentrum Leipzig-Halle den Netzwerkpartnern zukünftig mit seiner Expertise zur Seite stehen kann. Auf diese Weise möchte das Mittelstand-Digital Zentrum die Netzwerkpartner darin unterstützen, die Unternehmen der Region zu den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit noch effektiver beraten zu können.

Der Messeauftritt des Mittelstand-Digital Zentrums Leipzig-Halle hat gezeigt: Die Digitalisierung des Handwerks wird in Zukunft durch den Einsatz innovativer Technologien geprägt sein. Dabei werden traditionelle Fertigkeiten durch moderne Verfahren ergänzt und bereichert. Der Weg in die digitale Zukunft birgt neben Chancen jedoch auch Herausforderungen und Ungewissheiten. Das Mittelstand-Digital Zentrum Leipzig-Halle bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen Orientierung auf diesem Weg der digitalen Transformation. Haben Sie Fragen oder benötigen Sie weiterführende Informationen? Dann kontaktieren Sie uns, wir unterstützen Sie gern!

In aller Kürze

Haben Sie schon einmal in Erwägung gezogen, eine Ökobilanz für Ihr Unternehmen zu erstellen?

  • Analyse der potentiellen Umwelteinflüsse von Produkten oder Dienstleistungen
  • Vorgehen nach DIN-Normen 
  • Optimierungspotentiale können aufgedeckt werden
  • Geeignete Daten vom Umweltbundesamt verfügbar
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Grundlagen

Was ist eine Ökobilanz?

Die Ökobilanz (engl.: LCA – Life Cycle Assessment) ist eine systematische Analyse der Umweltwirkungen von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen entlang des gesamten Lebenswegs. Die Methode kann u.a. als Tool für umweltorientierte Entscheidungen herangezogen werden.Analyse der potentiellen Umwelteinflüsse von Produkten oder Dienstleistungen

Responsive Tabelle mit abgerundeten Ecken
InViSiBlEÖkonomischÖkologischSozial
Potenziale
  • Potenziale für Kostensenkung durch effizientere Rohstoff- und Energienutzung können gefunden werden
  • Prozessoptimierung und Erfassen von Problemfeldern während des Produktzyklus
  • Verwendung für das Marketing möglich, in dem mit der Umweltfreundlichkeit geworben wird
  • Verringerung des Ökologischen Fußabdrucks durch Ressourcenschonung
  • Es wird auch unter den Mitarbeitenden mehr Bewusstsein für den bewussten Einsatz von Ressourcen gestiftet
  • Könnte in der Zukunft verpflichtend werden
  • Sichergehen, dass gesetzliche Vorschriften und Richtlinien zum Umweltschutz eingehalten werden
Herausforderungen
  • Kosten für die Anfertigung der Ökobilanz
  • Kein direkter monetärer Gegenwert
  • Nachverfolgungen entlang des gesamten Produktzyklus notwendig
  • Genaues Beziffern des Ressourcenbedarfs eines Produkts oft nicht so einfach
  • Aktuell keine Verpflichtung zur Ökobilanzierung
  • Enge Zusammenarbeit mit Lieferanten nötig

Funktionsweise

Wie entsteht eine Ökobilanz und was brauche ich dafür?

In Phase 1 geht es erst einmal darum, das Ziel und den Untersuchungsrahmen festzulegen. Hier wird häufig die Unterteilung in Scopes vorgenommen

  • Scope 1 = alle Emissionen, die direkt im eigenen Betrieb anfallen
  • Scope 2 = die indirekten Emissionen durch den Energieverbrauch
  • Scope 3 = alle Emissionen, die in der vor- und nachgelagerten Lieferkette verursacht werden

In Phase 2 entsteht die Sachbilanz, indem alle In- und Outputs notiert werden, u.a. Materialien, Energieeinsatz, Transporte und Abfälle.

In der dritten Phase werden alle In- und Outputs in umweltrelevante Indikatoren (z.B. Co2-Equivalente) umgerechnet, z.B. mit der ReCiPe-Methode, die neben dem Co2 Ausstoß noch viele weitere Umweltindikatoren berücksichtigt

In der vierten und letzten Phase werden die Ergebnisse ausgewertet und in Verbesserungsmaßnahmen überführt. 

Ist Ihr Unternehmen fit für die Zukunft?

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Selbstcheck:

Führen Sie eine Datensammlung aller eingehenden und ausgehenden Stoff- und Energieströme durch?

Berechnen Sie die potenziellen Umweltwirkungen (Wirkungsabschätzung)?

Fließen die Sachbilanz und die Wirkungsabschätzung in Unternehmensentscheidungen ein?